Die Eine-Welt-Bewegung in Kressbronn

Ausgangspunkt der Bewegung war Ende der Neunziger Jahres des letzten Jahrhunderts die Eine-Welt-Gruppe der katholischen Kirche in Kressbronn. Damals sprach man noch eher von der „Dritten Welt“ bis sich die Erkenntnis durchsetzte, dass die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in den Ländern der „Dritten Welt“ und die Entwicklung in der „Ersten“ und „Zweiten“ Welt zwei Seiten derselben Medaille sind. Am Rand des sonntäglichen Gottesdienstes wurden von der Gruppe fair gehandelte Lebensmittel angeboten. Die Überschüsse gingen an verschiedene Hilfsprojekte in Lateinamerika und Afrika. Den Kontakt zu diesen Hilfsprojekten – Bewässerungssystem in Uganda, Hospitalausrüstung in Guatemala etc. – unterhielt man über bekannte Personen, die wenn Sie auf Besuch waren, über die Projekte berichteten.

Als sich 2002 die Möglichkeit bot, einen ständigen Laden einzurichten, griff die Gruppe zu. Das Ehepaar Woyte war federführend bei der Anmietung und Umgestaltung einer ehemaligen Werkstatt im Untermühleweg zu einem Laden für fair gehandelte Waren. Mit einer Schaar von Ehrenamtlichen aus der Eine-Welt-Gruppe wurde der Laden geführt und um dem Ganzen einen rechtlichen Rahmen zu geben, wurde der Eine-Welt-Verein Kressbronn gegründet, dem anfänglich Uli Woyte vorstand.

Dieses eindrucksvolle Engagement der vielen Helfer und Unterstützer ist die Basis für den heute noch bestehenden Eine-Welt-Verein und den sehr erfolgreichen Weltladen, wie er sich jetzt nennt. Weitere Vereinsvorstände waren seitdem Claudia Griesser, Roland Rösch , Gert Dreyer, Heidi Eisenblätter, Silvia Ragas, Hubert Max Schuh, Silke Birk und Karin Buck. Seit 2024 ist Marion Dorner, neue Vorstandsvorsitzende sowie Jutta Gaissmaier und Gisela Brück als ihre Stellvertreterinnen. Etwa 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgen dafür, dass der „Laden läuft“, das Sortiment regelmäßig erneuert und erweitert wird und so die Attraktivität der fair gehandelten Waren gesteigert wird. Inzwischen sind neben dem traditionellen Warensortiment wie Kaffee, Schokolade, Kunsthandwerk auch Textilien und Einrichtungsgegenstände im Sortiment. Die Kundenbindung und die Information über die Bedingungen des fairen und auch des „unfairen“ Handels ist dem Verein ein großes Anliegen. So besuchen uns regelmäßig Schulklassen der Kressbronner Schulen, für die wir ein spezielles Kennenlernprogramm entwickelt haben. Gleichwohl werden wir die Informationsveranstaltungen zu diesem Themenkreis noch weiter verstärken.